Über die DGAIT
Ziele der Fachgesellschaft
Entstehungsgeschichte
Mit dem ersten Symposium „Improv in therapy“ 2019 in Berlin begann eine nationale und internationale Vernetzung.
Im Jahr 2020 hatten wir eine große internationale Konferenz geplant, die darauf abzielte, in Workshops mit Expert*innen aus den Bereichen Therapie und Improvisationstheater konkrete Konzepte für die Schnittstellen von Psychotherapie und Improvisationsmethoden zu entwickeln. Pandemiebedingt fiel diese leider aus.
Im Jahr 2023 haben wir den Faden wieder aufgenommen und im Mai zu einem ersten Vernetzungstreffen in Göttingen eingeladen.
Es war inspirierend zu erleben, wie viele Kolleg*innen bereits mit den Methoden der Angewandten Improvisation arbeiten. Angesichts dieser positiven Resonanz haben wir uns entschieden, eine Fachgesellschaft zu gründen.
Die Gründungsversammlung fand schließlich im Mai 2024 im Rahmen unseres inzwischen jährlich stattfindenden Netzwerktreffens in Göttingen statt.
Unsere Mission & Vision
Die Mitglieder der Fachgesellschaft vereint das Interesse an der Weiterentwicklung und Implementierung von Angewandter Improvisation in der Therapie.
Die Fachgesellschaft bietet einen Rahmen für den fachlichen Austausch und fördert gezielt Forschungsprojekte zur Angewandten Improvisation. Zudem macht sie das Potenzial der Angewandten Improvisation für die Therapie durch qualifizierte Workshops und Veröffentlichungen sichtbar.
Im Einzelnen verfolgt die Fachgesellschaft folgende Ziele
Forschung
Durchführung von Forschungsprojekte an verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland
Workshops und Seminare
Durchführung von Workshops und Seminare zum Therapiekonzept für Angehörige von Gesundheitsberufen in zahlreichen Städten bundesweit
Vernetzung
deutschlandweite Vernetzung aller in diesem Bereich tätigen Personen, um den Austausch und die Weiterentwicklung der Therapiemethode zu fördern; dazu gehört auch der Einbezug von Patient*innen und Angehörigen
Qualitätsstandards
Sicherstellung einer hohen Qualität der Methode „Angewandten Improvisation“ in der Therapie durch gemeinsame Qualitätsstandards.
Verbandsarbeit
Vertretung und Vernetzung des deutschsprachigen Raumes innerhalb der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft
Dabei richtet sich die Fachgesellschaft primär an Kolleg*innen, die im Bereich Therapie tätig sind. Gleichzeitig möchten wir interessierte Kolleg*innen aus dem Bereich der psychosozialen Beratung explizit einladen, sich ebenfalls an uns zu wenden.
Der Vorstand
Von links nach rechts:
Regina Fabian arbeitet als systemische Therapeutin und Supervisorin in eigener Praxis und beschäftigt sich seit 1997 mit Improvisationstheater. Seit 2014 bietet sie Angewandte Improvisation sowohl im klinischen als auch im nicht-klinischen Kontext an. Ihre Schwerpunkte liegen in der Arbeit mit Menschen mit sozialen Ängsten sowie mit Menschen mit kognitiver Entwicklungsstörung. Als Dozentin in der Psychotherapeut*innen- Ausbildung (ZGFU Berlin) nutzt sie Methoden des Improvisationstheaters. 2019 initiierte sie das 1. Symposium Improv in Therapy in Berlin.
Tabea Herion arbeitet als psychologische Psychotherapeutin in der Systelios Klinik und in eigener Privatpraxis. Sie spielt seit 2002 Improvisationstheater und nutzt es seit 2015 im stationär klinischen Bereich. Seit 2023 befindet sie sich in Elternzeit.
Dr. phil. Miriam Stein ist Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg. Sie ist Supervisorin, Selbsterfahrungsleiterin und Trainerin und hat in verschiedenen Projekten zur Entwicklung innovativer Lehr- und Therapiekonzepte, auch im Bereich E-Mental-Health gearbeitet. Seit vielen Jahren nutzt sie die Angewandte Improvisation in der Aus- und Weiterbildung und in der Therapie. 2024 ist ihr Buch „Angewandte Improvisation in der Psychotherapie“ (gemeinsam mit Knut Schnell) erschienen.
Maja Dshemuchadse ist Professorin für Kommunikationspsychologie und Organisationsberatung an der Hochschule Zittau/Görlitz. Sie ist Systemische Therapeutin (DGSF-zertifiziert) und Mitglied der DGSF. Ihre Promotion schrieb sie zum Einfluss von Emotionen auf kognitive Prozesse. Sie spielt seit 2007 Improtheater und war lange Mitglied der Improtheatergruppe FreieSpielKultur in Dresden.
Stefan Scherbaum ist Professor für Methoden der Psychologie und kognitive Modellierung an der Technischen Universität Dresden. Er promovierte zur Anwendung der dynamischen Systemtheorie in der Entscheidungspsychologie und absolvierte parallel eine Ausbildung zum systemischen Einzel-, Paar- und Familientherapeuten in Berlin. Er spielt seit 1999 Improtheater. Er gibt seit 2006 Kurse in und Trainings mit Improvisationstheater in verschiedenen Kontexten und gründete 2008 die Improtheatergruppe FreieSpielKultur in Dresden.
Prof. Dr. med. Knut Schnell, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (TP), Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Psychotherapieforschung an der Universitätsmedizin Göttingen und CBASP-Therapeut und -Trainer. Mithilfe der funktionellen Bildgebung hat er u.a. die neuronalen Grundlagen sozialer Kognition untersucht. Seit 2013 setzt er die Angewandte Improvisation in der stationären Behandlung von Patient*innen und der psychotherapeutischen Weiterbildung ein. Gemeinsam mit Miriam Stein hat er diese Erfahrungen im Buch „Angewandte Improvisation in der Psychotherapie“ zusammengefasst.
Jörg Seigies ist Supervisor und Psychosozialer Berater an der RWTH Aachen. Er hat Aus- und Weiterbildungen u.a. in Integrativer Gestalttherapie, Gruppenanalyse, Motivational Interviewing, Qualitäts- & Prozessmanagement und ist u.a. Trainer für Emotions- & Selbstwertregulation. Er ist Lehrsupervisor am Institut für Analytische Supervision (ASv) in Düsseldorf. Er spielt seit 1988 Theater und ist 1992 erstmals mit Impro in Kontakt gekommen. Seit 2003 u.a. freiberuflicher Trainer für Kommunikation & Angewandte Improvisation. Er bietet Workshops & Kurse in Improvisation und Angewandter Improvisation an.
Frequently Asked Questions
Wie kann ich Mitglied werden?
Die Aufnahme in den Verein ist schriftlich zu beantragen. Der Mitgliedsantrag befindet sich auf der Startseite, dort finden Sie auch die Satzung der DGAIT.
Für den Aufnahmeantrag werden Nachweise über eine Weiterbildung in einem psychotherapeutischen Verfahren sowie über einen Hochschulabschluss mit sozial-/humanwissenschaftlicher Ausrichtung oder einen 3-jährigen Berufsabschluss im psychosozialen Bereich und eine Psychotherapeutische Ausbildung benötigt. Außerdem bitten wir Sie um eine kurze Darstellung Ihrer Erfahrungen im Bereich Improvisationstheater.
Wer sind die Mitglieder der DGAIT?
Der Verein richtet sich an Fachkolleg:innen mit einem Hochschulabschluss in sozial- oder humanwissenschaftlichen Disziplinen oder einer dreijährigen Berufsausbildung im psychosozialen Bereich, die über eine therapeutische Ausbildung verfügen. Angesprochen sind insbesondere jene, die sich für Techniken und Anwendungen von Improvisation im therapeutischen Kontext interessieren, sich weiterqualifizieren möchten oder bereits Angewandte Improvisation in ihrer Praxis nutzen bzw. Erfahrung in Angewandter Improvisation haben.
Wo kann ich mich über den Einsatz der Angewandten Improvisation in der Therapie informieren?
In unserem Netzwerk sind bereits einige Publikationen zum Thema entstanden – schauen Sie dazu gerne unter „Publikationen“ auf dieser Seite. Gerne können Sie uns auch über vorstand@dgait.de kontaktieren, um weitere Informationen über Angewandte Improvisation und den Verein zu bekommen.
Wie ist die DGAIT entstanden?
Das erste Symposium „Improv in therapy“ 2019 in Berlin initiierte eine nationale und internationale Vernetzung. Eine große internationale Konferenz war für 2020 geplant, musste jedoch pandemiebedingt abgesagt werden. 2023 wurde der Ansatz wieder aufgegriffen, und ein Vernetzungstreffen in Göttingen zeigte das breite Interesse von Fachkolleg:innen. Dies führte zur Gründung einer Fachgesellschaft, deren Gründungsversammlung im Mai 2024 beim jährlichen Netzwerktreffen stattfand.
Kann ich an der Jahrestagung teilnehmen, wenn ich nicht Mitglied der DGAIT bin?
Ja, sehr gerne. An der Jahrestagung der DGAIT können alle Interessierte teilnehmen. Nur die Mitgliederversammlung richtet sich ausschließlich an die Mitglieder.
Kann ich an der Jahrestagung teilnehmen, wenn ich noch keine Erfahrungen in Angewandter Improvisation habe?
Ja, die Jahrestagung ist für alle Interessierte an Angewandter Improvisation in der Therapie offen. Es sind keine Vorerfahrungen in Angewandter Improvisation erforderlich.
Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag der DGAIT?
Über die Höhe der Mitgliedsbeiträge entscheidet die Mitgliederversammlung. Bei der Vereinsgründung am 04.05.2024 wurde ein Mitgliedsbeitrag in Höhe von 50,- Euro im Jahr beschlossen. Die Mitgliedsbeiträge sind Jahresbeiträge und werden per Lastschrift eingezogen.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich zum Thema Angewandte Improvisation forschen möchte?
Unser Arbeitskreis Forschung wird von Prof. Dr. Stefan Scherbaum geleitet. Gerne können Sie ihn unter vorstand@dgait.de kontaktieren.